Performances by Jennifer Gelardo, Jackson Caroll and Helen Clare Kinney
Friday, October 29, 2021
Tuesday, November 16, 2021
↗ list of exhibited works
Mit Begehren über Begehren schreiben
oder begehrlich über Begehren schreiben.
Let’s try a conceptualisation of desire within the field of today’s art practices:
A conceptualisation of desire within the field of fine art practices today
– a conceptualisation of desire – desire – concept – art.
In welchem Behauptungsstadium beginnen wir
den Text? Erinnern wir uns daran.
Aufleben lassen und Feiern dieser
Wahrnehmungsweise. Selbstbetrachtung, Szene
betrachten. Keine Herausstellung von einer
Betrachtungsweise, keine Behauptung, sondern
eine Beschreibung, ein Angebot des Mitdenkens.
Um diese Begrifflichkeiten in einen Zusammenhang zu bringen,
ist es gut, sich vorab für eine Perspektive zu entscheiden, aus der heraus
man die möglichen Korrelationen betrachtet. Wenn man ‚desire‘
als ‚Begehren‘ begreift, so könnte man meinen, dass die Perspektiven der
Betrachtenden gemeint sind, die sich immer und immer wieder Ausstellungen,
Konstrukte, Konzepte im Bereich der Kunst, mit einer begehrlichen
Erwartungshaltung ansehen. Die Betrachtenden würde in diesem
Gedankengang die ProduzentInnen der Kunst mit einschließen. In der
Annahme, dass es diesen Zusammenhang zwischen Begehren, Struktur
und Kunst gibt, könnte man den Kopf etwas wenden und überlegen,
wie dieser Dreiklang als künstlerisches Konstrukt selbst abgebildet werden
kann. Als komplexere Räume der Möglichkeits-Korrelationen eignen sich
Räume, in denen gemeinsam (immateriell oder analog) die Erfahrung
dieses Konstrukts gemacht werden kann. Im Feld der Kunst wären das
Ausstellungen und (oder) performative Happenings.
The bowerbird (zu Deutsch: Laubenvogel), endemic to Australia and New
Guinea, lends itself to this conceptualisation of the exhibition as a desired space.
If you will, the bower, the seduction chamber that the male bird builds to impress
a potential female mating partner, is put together with aesthetical preferences and
assumptions. It’s communicating to rivals and mates alike – the collected objects,
and carefully arranged ornaments are presented as a code. What kind of messages
are inscribed in these collages, assemblages and installations we can
only assume, but that is not the focus here.
In this case, the behaviour of the bower bird is comparably artful as is the
habit of the artistically inclined human being. As viewers and possibly judges of
these forms of expression, we can decide whether we subscribe to an individuals
desired space or not. The space that an artistic expression of one or more individual’s creates can be deemed a desired space. As a Wunschort. Do we, as the human
species, engage in this sort of behaviour for the purpose of procreation as well?
Okay, so let’s say that one form of expression in the artistic field can be specified as
the installation. Arranged objects. Through these combinations they engage body and eye,
not but least their minds are set in motion. And for that motion, the viewer needs a place
to feel comfortable observing, as well as do objects need a container to be safely set in.
And each container, may it be virtually or physically tangible, has its own rules.
These circumstances often must be manipulated by the authoring artist/s in order to
communicate with their audiences.
Ist die Ausstellung an sich schon ein Raum?
Ist sie nicht eher ein Konstrukt?
Der Raum ist der Raum und das Konstrukt wird in den
Raum eingefügt?
Den Raum, den die Ausstellung erzeugt. Das ist gemeint.
Verstehe ich das richtig, dass die
Ausstellung sowohl für KünstlerInnen, Ausstellungsmacher-Innen, BesucherInnen dieser
begehrte Ort ist? Die Ausstellung
als Manifestation des Treffpunkts.
Ja, oder anders, was durch das Konstrukt einer Ausstellung oder Performance als alternativer Ort, beziehungsweise als Alternative, gemeint als eine synonym überlappende Realität, vorgeschlagen wird.
Ich glaube schon daran, dass KünstlerInnen in
der Auswahl ihrer ästhetischen Mittel ein Begehren
ausdrücken und eine Andersheit evozieren möchten
und können.
Das Begehren des Zeigens könnte auch als narzisstische Verlängerung von Egoismen gelesen werden. Das will man ja nicht sehen,
beziehungsweise, das sucht man nicht. Ist das Begehren dann ein immerwährendes Suchen nach der alternativen Konstruktion (und der Kommunikation darüber), die halt manchmal wirklich in Ausstellungen stattfindet?
Oder wie ein Kommunikationsforum mit dem man sich ermöglicht, über
Lebensrealitäten, in denen wir uns befinden, gemeinsam nachzudenen?
Das Verdauen von unserem Jetzt und einmal
Dagewesenen.
Da ist eine Immediacy, das
Gegenteil von einem Vakuum.
Es kann sein, dass ein intimer Mehrwert bei
dem Besuch einer Ausstellung entsteht.
Lacan’s reflections on désir follows Freud’s concept of Wunsch. At its centre, after Lacanian theory, attempting to
uncover the truth about ones desire is only possible once it is named in the presence of the other – desire appears
in the full term only in naming it as a desire and in doing so instantly brings forth a new presence in the world.
Deine Ausstellung ist ein unter dem Begriff ‚Begehren‘ gebrandmarktes Ritual.
Creating in the sense of the extraordinary… is a biologically endowed proclivity
of every human being. That is the behaviour of art. Being able to imagine a sense
of the extraordinary, its benefit being to enhance group cohesion and a feeling of
control over events. That is the behaviour of art.
‘Making special’.
Gathered and discussed by Jennifer Gelardo and Melanie Ohnemus