Erwin
Wurm new sculptures, ist die dritte Einzelausstellung des Künstlers in
der Galerie Elisabeth & Klaus Thoman. Die meisten der Skulpturen
werden zum ersten Mal gezeigt und sind im Jahr 2011 entstanden.
Es
sind neue Bronzen, Alu- und Gipsskulpturen, Figuren über
Holzlattenskeletten, Skulpturen, die Figur und Sockel thematisieren eine
drinking furniture, die bei Wurms jüngster Ausstellung Schöner Wohnen im MAK Wien zu sehen war, sowie Zeichnungen.
Erwin
Wurm ist konzeptioneller Bildhauer. Stets geht es ihm um skulpturale
Fragen, um Transformation von Volumen, die jenen überraschend neuen
Blick auf die Welt eröffnen. In Wurms Oeuvre geht es um den Menschen.
Die neuen Skulpturen nehmen direkt Bezug auf frühere Werke des
Künstlers.
Körperverformungen weisen auf emotionale oder psychische
Zustände hin. Wurm gibt Unbegreiflichem – psychologischen, emotionalen
oder intuitiven Befindlichkeiten – eine Form.
Während der 1990er erregte Erwin Wurm viel Aufsehen mit seinen One-Minute Sculptures.
Den Anweisungen des Künstlers folgend, konnten Ausstellungsbesucher
vorübergehend selbst zu Skulpturen werden, indem sie meist absurde Posen
mit alltäglichen Gegenständen einnahmen. Das Video mit dem Titel 59 Positions, das wir 1999 in der Ausstellung Erwin Wurm − 59 Stellungen
zusammen mit den Stills daraus zeigten, befindet sich mittlerweile in
den Sammlungen des Museum Ludwig in Köln, des Centre Pompidou in Paris
und des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum Innsbruck. Der Künstler
vollzieht gesellschaftliche und zivilisatorische Entwicklungen nach und
stellt dabei den gängigen Skulpturenbegriff immer wieder in Frage.
Großes Aufsehen fand zuletzt sein Narrow House an der 54th
Biennale di Venezia. Ganz aktuell realisierte Erwin Wurm in
Zusammenarbeit mit Galerie Elisabeth & Klaus Thoman die
Skulpturengruppe Gurken, fünf bis zu zwei Meter hohe
Bronzeskulpturen, die gegenüber dem Salzburger Festspielhaus im
Furtwänglerpark ihre permanente Aufstellung fanden. Erwin Wurm: „Die
Faszination an der Vielfalt der Formen, die man nicht ausschöpfen kann,
weil keine der anderen gleicht – das hat schon was. Jede Gurke ist
individuell verschieden, aber doch sofort als Gurke erkennbar und einem
Ganzen zuordenbar … ähnlich den Menschen.“