Nancy Holt und Michael Kienzer eint in ihrem Werk ein grundlegendes Interesse an Raum, Wahrnehmung und der Beziehung zur Natur. In der Ausstellung treten ihre Arbeiten aus jeweils eigenständigen geografischen, zeitlichen und materiellen Perspektiven in einen dialogischen Austausch und befragen ökologische und skulpturale Systeme.
Die US-amerikanische Künstlerin Nancy Holt (1938–2014) galt als Schlüsselfigur der Earth Art, Land Art und Konzeptkunst-Bewegung und war eine Wegbereiterin ortsspezifischer Installationen sowie experimenteller Bewegtbildkunst. Sie erweiterte die Grenzen des Kunstbegriffs, verlegte künstlerische Ausdrucksformen in neue Kontexte und integrierte die zeitgenössischen Medien ihrer Epoche auf visionäre Weise in ihr Werk. Sie untersuchte u.a. anhand menschlicher Eingriffe in die Natur die daraus resultierende Transformation der Landschaft und übersetzte dies schon früh als Zeichen der Endlichkeit des menschlichen Lebens.
Michael Kienzer wählt sein Material sorgfältig. Seit vier Jahrzehnten verwendet er Aluminiumrohre, Glasscheiben, Gewindestangen, Teppiche, normierte Sperrholzplatten, mechanische Teile, Metallroste, Schaum, Gurte und Magnete, für seine skulpturalen Interventionen, die aus einfachen Formen wie Kreise, Zylinder, Flächen, Linien und Raster bestehen. Kienzer pervertiert den Gebrauchswert dieser konfektionierten Verbrauchsmaterialien, indem er sie zu unabhängigen Körpern orchestriert und damit ihr Recht auf Existenz geltend macht. Sie halten ihre Stellung. Sie stellen sich uns entgegen und strahlen Selbstbewusstsein in ihrer Identität als Skulpturen aus. (vgl. 2017, Lisa Le Feuvre, Executive Director der Holt/Smithson Foundation)
Eröffnungsrede: Karin Pernegger und Maximilian Thoman
In Kooperation mit Sustainable Mountain Arts Association Tyrol – SMAAT anlässlich der Tage der Klimakultur 2025 und der Premierentage Innsbruck.
Samstag, 08.11. 13:00: Lecture Kunst und Ökologie von Robert Fleck