Clegg & Guttmann  haben eine neue Serie von Porträts geschaffen und vertiefen mit den künstlerischen Mitteln der inszenierten Fotografie ihre (kunst)historischen und soziologischen Untersuchungen. Hintergrund und Horizont ihrer Porträts sind Bezugnahmen vor allem auf das österreichische Porträt der Moderne, die vermeintliche Einheit und Authentizität aufbrechend legen sie dabei die unverändert wirkungsmächtige Rhetorik dieser Bildsprache heute offen.

Muntean & Rosenblum zeigen in situ Textarbeiten und eine große Zeichnung mit collagierten Textzeilen auf Leinwand. Die jugendlichen Figuren in ihren Zeichnungen sind Konstrukte aus Lifestyle Magazinen – Alles was nicht jung und schön ist wird aus der kollektiven kulturellen Erinnerung gestrichen. (Zitat Adi Rosenblum) – und stehen für Archetypen. Haltung und Geste haben ebenso wie die gewählten Textzeilen ein bestimmtes Pathos, eine gewisse Weisheit. Es werden keine eindeutigen Bildaussagen oder Antwort angeboten, vielmehr eröffnen sich Fragestellungen zu Begriffen wie Identität und Gefühl. Ambivalenz und Verunsicherung werden durch die historischen und Kunst-Bezugsfelder noch unterstrichen.

Rudolf Polanszky zeigt Hypertransforme Skupturen 2006 und einige seiner Reconstructions, große Bildtafeln aus Aluminium, Plexiglas und diversen Materialien: In meiner Arbeit versuche ich durch Verzerrung und Überdehnung eben jener mentalen Vorstellungsmuster eine Veränderung des Grundmaterials zu erzielen und mich dem Gefängnis der biologistisch-adaptiven Sinnbedingungen zu entziehen. (Zitat Rudolf Polanszky)

Tamuna Sirbiladze zeigt eine Serie ihrer aktuellsten Bilder. Es sind durch zügige Pinselstrichführung umgrenzte, nackte oder halbgekleidete Frauenfiguren bei intimen oder privaten Beschäftigungen. Die verwaschene Farbgebung und das Fehlen perspektivischer Effekte  verleiht den Malereien etwas Flüchtiges, gleichzeitig erscheinen die Frauen freudvoll und lebensfroh. Ich möchte die Frauen repräsentieren, aber auf eine allgemeine Weise, nicht auf mich selbst fixiert, und auch nicht nur auf Frauen…(Zitat Tamuna Sirbiladze)

Franz West empfängt den Ausstellungsbesucher bereits im Arkadenhof mit einer Art Springbrunnen Peichl 2006 und einer großen Aluminiumskulptur. Die ganze Ausstellung durchziehen Markierungen aus polyformen, zahnfleischrosa, kopfgroßen Gebilden, die er auf Objekten, Wänden und anderen Oberflächen platziert, Bus-Bam-Bus 2006 – ein großer Tisch – und Plakatarbeiten ergänzen seinen Beitrag.

Für die Publikation zur Ausstellung hat Benedikt Ledebur Interviews mit allen Künstlern geführt.

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