Wir zeigten den Zyklus Die Trilogie der Tatzen 2008, Öl auf Monotypie auf Laurier Papier, publiziert im gleichnamigen Buch Snoeck Verlag Köln 2008: Wie schon bei seinem inzwischen vergriffenen Band „Watercolours“ mit Arnold Stadler lädt Günther Förg auch in dieser Publikation mit Günter Herburger eine besondere literarische Stimme ein, ihn und sein Werk zu begleiten. Hier jedoch ist das Verfahren ein anderes, während Stadler noch in unnachahmlicher Weise mit seinem Text zusammengeführte Fragmente und Gedankensplitter aus dem Umfeld seines neuen Romanes „Komm, gehen wir“ auf die Aquarelle Förgs zielte, gibt jetzt der in Isny im Allgäu lebende Günter Herburger in einer kleinen Trilogie einen Abriss zu Lebensorten und -phasen des Künstlers, auf die dieser mit einer Serie Monotypien reagiert. Der besondere Reiz ist für Günther Förg dabei, Herburger stellt seinen drei Texten Bildgeschichten nach, die dem Betrachter zurufen wollen, „alles schon mal dagewesen“. So ist ein dialogisches Projekt zwischen den Disziplinen entstanden, wie es dies in den letzten Jahren kaum mehr eines gegeben hat.

Aktuelle Malerei auf Leinwand ergänzte die Ausstellung. Günther Förg  (*1952 in Füssen/D, seit 1999 Professor an der Akademie der Bildenden Künste, München) verbindet material- und medienübergreifend Fotografie, Malerei und Skulptur zu komplexen Installationen. In Förgs aktuellsten – pointillistisch anmutenden – Malereien verdichten sich fleckhaft aufgetragene Pinselstriche im wechselnden Rhythmus zu Farbhäufungen, ohne den Malgrund zu verschließen: Die neuen Gemälde triumphieren in ihrer unheimlichen Abstraktion. Auch haben sie mir bewusst gemacht, dass es seit je Anliegen des Künstlers war, definierte oder gestaltete Figuration aus seinen gemalten Bildern zu beseitigen. Ob er vibrierende Farbfelder malte, unregelmäßige Gitter aus rohen faserigen Linien oder was auch sonst, immer hat er gleichzeitig kluge Strategien der Brechung in deren Ausübung eingebaut. Die Figuration musste weichen, um die Urenergie von Pinselstrichen und die heiße Energie von Farbe in ihrer reinsten Form freizusetzen: heftige Abstraktion. (Rudi Fuchs Manufaktur, PublikationGünther Förg Back and Forth Snoeck Verlag Köln 2008).

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